Студопедия
Случайная страница | ТОМ-1 | ТОМ-2 | ТОМ-3
АрхитектураБиологияГеографияДругоеИностранные языки
ИнформатикаИсторияКультураЛитератураМатематика
МедицинаМеханикаОбразованиеОхрана трудаПедагогика
ПолитикаПравоПрограммированиеПсихологияРелигия
СоциологияСпортСтроительствоФизикаФилософия
ФинансыХимияЭкологияЭкономикаЭлектроника

Vorlesung 5. Syntax aus stilistischer sicht



VORLESUNG 5. SYNTAX AUS STILISTISCHER SICHT

1. Einleitung

2. Thema - Rhema - Gliederung

3. Die Wortfolge

4. Der verbale Rahmen. Die Auflockerung der Satzstruktur. Ausklammerung, Absonderung, Isolierung

5. Prolepse, Nachtrag, Paranthese

6. Die Verbindungsarten in der Parataxe und Hypotaxe

7. Die Mittel der Beiordnung: Wiederholung, Aufzählung, der grammatische Parallellismus

8. Gegensatzfiguren: Antithese und Chiasmus

I. Einleitung

Auf dem Gebiet der Morphologie wurde versucht, Entsprechungen zwischen den einzelnen Elementen der Sprache und ihren stilistischen Bedeutungen im Text festzustellen. Mit Recht betont man, z.B., W.M.Awrassin (1975:40), dass es „kaum möglich wäre, genaue und eindeutige Entsprechungen... festzustellen". Diese Meinung ist nicht zu bestreiten. Ausserdem schliessen wir uns der Auffassung von E.G.Riese! an, dass es auch auf dem Gebiet der Syntax gewisse Tendenzen sind und jede Grösse zum Stilmittel werden kann. Es gibt syntaktische Elemente mit absoluter stilistischer Färbung, die diesen oder jenen Funktionalstil (FS) kennzeichnen. Die Anzahl der syntaktischen Erscheinungen ist wirklich gross, ihre stilistische Bedeutung ist umfangreich, deswegen kann man in diesem Fall von der stilistischen Mehrdeutigkeit sprechen. Analysieren wir einige syntaktische Erscheinungen von stilistischer Sicht aus.

2. Thema - Rhema - Gliederung

Die Anordnung der Elemente in einer Aussage wird von ihrem Mitteilungswert bestimmt. Es geht um die semantisch- psychologische Erscheinung, und zwar - um Thema-Rhema-Gliederung. Das Thema ist der Ausgangspunkt der Mitteilung - in der Form des Satzsubjektes, es ist etwas Bekanntes und nimmt die Spitzenstellung im Satz. Andere Elemente werden nach ihrem kommunikativen Gewicht angeordnet. Karl Boost meint folgendes: „ Der höchste Wert tritt so weit am Ende, wie es die fest gewordene Satzform erlaubt". An der Endstellung im Satz ist das Rhema, das sich ins Thema des darauffolgenden Satzes verwandelt, z.B. aus dem Roman von Erwin Strittmatter „Tinko": „Es fällt noch einmal der Schnee. Der Schnee ist locker und daunig" (снег рыхлый и пушистыйi).

Im Deutschen gäbt es eine besondere Satzbauvariante mit „es". Man nennt diese Partikel „Füllstück"- nachH.GIinz, „präludierendes es" - in der Duden-Grammatik, weil diese Satzvariante als Auftakt der Erzählung auftritt. Gewöhnlich folgen diesem Füllwort Verben mit verblasster Semantik, z.B.: „Es lebte einmal ein armer Bauer" oder „Es war ein alter Mann". Solche Satzvariante schafft „das Erzählklima" - nach Weinrich. Die Partikel „es" bereitet das Erscheinen vom Rhema im Satz vor. Die Rolle des Themas spielt auch ein Nebensatz, wenn der Autor den Inhalt des Hauptsatzes hervorheben möchte. Beispiele: „Dass du hier bist, erfuhr ich erst heute" oder „ Dass er keine Familie hat, wusste ich nicht".

3. Die Wortfolge

Die Wortfolge hat einige Aufgaben zu erfüllen: a) grammatische - sie gestaltet Satzarten und Wortgruppen; b) kommunikative - Thema-Rhema-Gliederung ist gemeint; c) stilistische -das Erzielen eines gewissen Stileffekts, dabei sind kommunikative und stilistische Aufgabe nicht getrennt zu behandeln.

Hinsichtlich der Wortfolge sei der stilistische Wert der invertierten Wortfolge betont. So weist bekannte sowjetische Sprachforscherin T.W.Stroewa auf die sogenannte epische Inversion hin. Dabei stehen die Adverbialien des Ortes und der Zeit an der ersten Stelle und vermitteln die Vorstellung von der Fortbewegung der ganzen Erzählung. Dabei tritt die Inversion als

kontextuelles Mittel der Aktualisierung der Dynamik auf und wirkt zusammen mit lexikalischen und grammatischen Mitteln.

Das Beispiel: „Auch nach Hamburg kam sie des öfteren und bewohnte inmitten der Stadt ein fürstliches Palais" (W.Bredel).

Die invertierte Wortfolge vermittelt auch die Spannung. Es gibt 2 Hauptvarianten des Satzes. Die Distanzstellung des Prädikats und Subjekts. An der ersten Stelle ist ein Nebenglied. Weiter kommt das Prädikat, dann andere Nebenglieder und erst am Ende oder nahe zum Ende kommt das Subjekt. Je erweiterter der Satz ist, desto stärker wird die Spannung. Erst das Subjekt kann die Spannung lösen?-



Das Beispiel: „Ein wütender Schmerz zuckte durch Felix rechten Unterarm - an ihm vorbei schritt, heiter und lachend, den grossen Nelkenstrauss in der-Hand, dcr_Onerkiminalrat Weiss, der mit einem Schlag seiner Stahlrute während einer Vernehmung die rechte Elle des Schutzhäftlings Felix Hanusch gebrochen hatte." (J.Brezan). In diesem Beispiel ist der erste Satz inhaltlich nicht abgeschlossen, dadurch entsteht eine gewisse Spannung. Im 2. Hauptsatz ist Distanzstellung zwischen dem Subjekt und Prädikat, aber das Subjekt hebt die Spannung nicht auf, es macht der Attributsatz, der das Subjekt erklärt.

Die zweite Satzvariante - die Kontaktstellung der Hauptglieder am Ende des Satzes. Das Beispiel: „Im Kunstkabinett, am Rande der toten Lagune, und nur durch eine Tür getrennt vom Saal der Venus, unterhielt man sich von Liebe". (H.Mann) Hier empfinden wir mit jedem Nebenglied anwachsende Spannung, jedes Nebenglied verschiebt das Zentrum der Aussage immer weiter, bis endlich die Hauptglieder und das Objekt diese Spannung lösen.

4. Der verbale Rahmen. Die Auflockerung der Satzstruktur, Ausklammerung, Absonderung, Isolierung

Auf der schon erwähnten Thema-Rhema-Gliederung baut Karl Boost seine Interpretation des Begriffes „Spannung" auf. Die Spannung entsteht dank dem verbalen Rahmen. Der verbalre Rahmen ist strukturelle Besonderheit des deutschen Satzes - die Teile des zusammengesetzten Prädikats haben bestimmte Stellung im Satz - der erste Teil nimmt die 2. Stelle in einem Aussagesatz ein und der 2. Teil des Prädikats - die letzte Stelle im Satz. Im Nebensatz ist eine besondere Wortfolge.

Die Spannung, die dank dem verbalen Rahmen entsteht, ist verschieden. Der Grad der Spannung ist der Länge des verbalen Rahmens direkt proportional, d.h. hängt von der Zahl der Satzglieder ab, z.B.'. «Ich gebe dem Kinde unterwegs einen Apfel geschenkt" (K. Boost). Schon hier ist eine gewisse Spannung, die mit dem letzten Wort aufgehoben wird. Also, die Distanzstellung der Teile der Prädikate tritt als erstes strukturell - syntaktisches Merkmal der Spannung auf.

Der verbale Rahmen kann vollständig und unvollständig sein. Bestimmte Satzglieder werden ein- oder ausgeklammert. Es geht um die Einklammerung und Ausklammerung. Dadurch wird die Satzstruktur gelockert. Die Auflockerung realisiert Expressivität, Emotionalität und Dynamik. Das ist ein wesentliches Merkmal des syntaktischen Baus im modernen Deutsch. Es ist eine Widerspiegelung der Tendenzen zur gewissen Annäherung der schriftlichen Normen der gesprochenen Sprache. Ein Beispiel der nominalen Ausklammerung - „Röslein, Röslein, Röslein rot"; das nachgestellte Attribut wird dabei betont.

Bei der Ausklammerung wird der Satz in einige Abschnitte eingeteilt, zum Beispiel: «Ein herrlicher wunderbarer Regen, kalt, klar, stürzte aus dem schwarzen Himmel» (B.Keilermann).

Ein weiterer Begriff ist die Absonderung. Abgesonderte Teile des Satzes werden strukturell und intonatorisch vom Satz abgehoben. In diesem Fall fehlt die Rahmenkonstruktion. Die abgesonderten Teile können Vorder-, Nach- und Zwischenstellung einnehmen. Einige Beispiele: „Der Ältere hörte zu, das Gesicht zur Gasse" (A. Seghers). „Sie stiegen in dem engen Treppenhaus wie in einem halbdunklen Schacht empor, zuversichtlich und ohne Aufenthalt" (Th. Mann).

Manchmal werden abgesonderte Teile als relativ selbständige betrachtet, sie werden in Form von Sätzen isoliert. Der Satz wird zerstückelt und man spricht von der Isolierung (anders - Parzellierung oder absolute Absonderung). Das Beispiel: „Er richtet sich auf, sprang auf, lief hin und her. Lachte. Spielte mit" (L. Feuchtwanger).

Es kann auch als Besonderheit des Individualstils betrachtet werden. z.B. bei L. Feuchtwanger. Einzelne Wörter werden isoliert und die Rede wirkt nervös und zerhackt.

Mark Twain hat den deutschen Rahmen verspottet. Die Absonderungen verschiedener Art trifft man in der deutschen Alltagsrede, schöner Literatur, Presse und im der öffentlichen Rede.

5. Prolepse, Nachtrag, Paranthese

Man unterscheidet verschiedene Abarten der stilistisch kolorierten Wortfolge. Dazu zählt man vor allem Prolepse, Nachtrag und Paranthese.

Die Prolepse (пролепсис) oder der Neuansatz ist Wiederaufnahme eines Substabtivs in der Spitzenstellung durch ein Pronomen oder ein Adverb, zum Beispiel: „Eine Meereswoge, sie schwankt und saust" (J.W.Goethe). Es ist typisch für die Volkspoesie, da die Prolepse aus der Alltagsrede stammt. Sie verleht emotioneile Färbung, einen gewissen Rhythmus und Ungezwungenheit. In der Sachprosa ist die Prolepse nicht zulässig.

Als Gegenstück dazu ist der Nachtrag (приложение,добавка). Das Pronomen geht dem Substantiv voran, zum Beispiel: «Oh, dass sie ewig grünen bliebe, die schöne Zeit der jungen Liebe» (Fr. Schiller). Die Prolepse und der Nachtrag erleichtern den Satzbau und sind Erscheinungsformen der Auflockerung der Satzstruktur.

Die Paranthese - Dazwischenschaltung oder der Einschub (вставка,включение). Es gibt Schaltsätze, Schaltgruppen und Schaltwörter. Sie werden in den Satz eingeführt - ohne formelle Verbindungselemente mit dem Satz. Sie werden intonatorisch und graphisch abgegrenzt. Die Paranthese kann expressiv und nicht expressiv sein. Dem Inhalt nach können sie verschieden sein: sie drücken die Reaktion des Sprechenden auf den Inhalt des ganzen Satzes aus, erklären oder begründen die Aussage. Die Stilfärbung kann sich von der Stilfärbung des ganzen Satzes unterscheiden. So entsteht eine gewisse Gegenüberstellung zwischen der Paranthese und dem Satz. Die Paranthese aktualisiert Dynamik und kann eine starke Emotionalität ausdrücken. Führen wir Beispiele an: „Nach einem zornigen Blick wegen des beleidigenden Ausrufes von Escherich (diese Leute, die von der Kripo kamen, waren ein bisschen reichlich dumm und taten viel zu kollegial!) und einem rügenden Vorschnellen des Armes sagte jetzt der Gruppenführer..." (H.Fallada).

„Jeder weiss - es scheint eine verbreitete Jugendlektüre in Amerika zu sein, - dass hier der Bukanier sein Handwerk trieb, der Seeräuber des 17. Jahrhunderts..." (E.E.Kisch). „Richard aber - als hätte das Leben gerade mit ihm ein Abkommen getroffen - brachte etwas Neues mit, wo er auftauchte, seinen unerwarteten Schwung selbst in stumpfe und furchtsame Menschen"(A.Seghers).

Die Schaltsätze haben mannigfaltige Funktionen und vermitteln den Eindruck eines unmittelbaren Kontaktes zwischen dem Autor und dem Leser, eines Kontaktes, der das Verhalten des Autors zum Inhalt der Aussage verdeutlicht. So, in einem Beispiel (E.E.Kisch) ist der Kontakt zwischen dem Autor und dem Leser deutlich zu spüren, es ist fast geflüsterte vertrauliche Information. Es verleiht dem Satz Subjektivität, der Autor spricht etwas ironisch von den geistigen Interessen der Jugend in den USA. Das subjektive Verhalten kann auch durch das Kommentieren ausgedrückt werden.

6. Die Verbindungsarten in der Parataxe und Hypotaxe

Eine ganz besondere Stelle gebührt dem Problem der Verbindungsart auf dem Gebiet der Syntax. Die wichtigsten Verbindungsarten sind die Parataxe (die Parataxis oder die Beiordnung) - паратаксис или сочинительная связь - und die Hypotaxe (die Hypotaxis oder die Unterordnung) - гипотаксис или

 

Manche Forscher behaupten, dass die Parataxe (P.) mit dem Stil der Alitagsrede verbunden ist und die Hypotaxe (H.) - mit den FS der Wissenschaft und des öffentlichen Verkehrs. Die meisten deutschen Linguisten, wie A. Neubert, G. Kühn, D. Faulseit betonen, dass die moderne deutsche Prosa eine starke Neigung zur P. aufweist und sich auf solche Art und Weise der Alltagsrede nähert. Die P. trägt zur Emotionalität und Dynamik bei.

Die Meinung von E.Riescl ist nicht so kategorisch. Sie meint folgendes: Die H. ist bestimmt, die feinste logische Beziehung auszudrücken, aber es bedeutet nicht, dass sich die P. nicht zu logischer Gedankengestaltung eignet. Parataktische Verbindungen sind aber von allen Forschern als ein Mittel zur Aktualisierung der Emotionalität und Dynamik anerkannt.

Die 3. Verbindungsart ist der Ergänzungsanschluss (Annexion, Anknüpfung) -присоединение, дополнение. Diese Art der Verbindung ist immer mit einer erhöhten Emotionalität der Aussage verbunden. Damit tritt auch die Dynamik zu Tage, die den schnellen Wechsel der Gedanken, plötzlich, im Moment der Rede entstehende Assoziationen wiedergibt.

Die Hauptformen der Parataxis und der Hypotaxis sind das Asyndeton und das Polysyndeton.

Das Asyndeton in der Parataxe. Unter dem Asyndeton versteht man die konjunktionslose Anreihung von Wörtern und Sätzen. Das Beispiel: „ Endlich waren die Zeltdächer ausgespannt, übereinander auf den Leisten blühten rot und grün die Gewinne, die Schwänze der Karusselpferde starrten, die ersten Takte setzten ein, die vor Glück verrückt und heiser klangen" (A. Seghers).

Das Polysyndeton in der Parataxe. Darunter versteht man mehrfache Verwendung von Konjunktionen (gewöhnlich einer und derselben). Das Beispiel: „Aber der Träger meinte, das Krankenhaus würde sie (die Decke) behalten, und das Krankenhaus hatte genug Decken, und die Decke würde der Frau doch nicht wiedergegeben, und dem Jungen gehörte sie ebenso wenig wie dem Krankenhaus, und das hatte genug" (H. Böll).

Beiden Verbindungsarten sind Emotionalität und Dynamik eigen. Sie unterscheiden sich dadurch, dass das Asyndeton eine stossweise vorrückende Bewegung ausdrückt, das Polysyndeton - eine gieichmässige, rhythmische Bewegung. W. Schneider meint, dass man bei der polysyndetischen Verbindung die Vorstellung von etwas Fliessendem und Weichem bekommt, bei der asyndetischen Verbindung - empfindet man einen Stacatto - Ansturm der Wörter. Bei dem Asyndeton verspürt man innere Hast. Polysyndetische Kettenbildung verwendet man, wenn ständige Wiederholung der Vorgänge geschildert wird. Das kommt in den Märchen und Kindererzählungen vor und heisst sogar „Und - dann - Stil", So, z.B. im „Erlkönig" von J.W.Goethe: „ Meine Töchter führen den nächtlichen Rhein,

Und wiegen, und tanzen, und singen dich ein".

Das nächste Beispiel aus dem „Erlkönig" enthält polysyndetische Verbindungsart:

„ Dem Vater grausets, er reitet geschwind, Er hält in den Armen das ächzende Kind, Erreicht den Hof mit Mühe und Not -In seinen Armen das Kind war tot".

Die Hypotaxe. Beim dem Asyndeton gehl es um untergeordnete Teile im Satz, die ohne Bindeelemente verbunden sind. Nur die Tonführung weist auf ihre Zugehörigkeit hin. Das Beispiel: „Es kommt vor, dass ich dann einfach einschlafe, die Zeitung auf dem Knie, die Zigarette auf dem Teppich" (M. Frisch). Es geht in diesem Fall um absolute nominative Fügungen. Dabei äussert sich die Tendenz zur Auflockerung. Das nächste Beispiel zeigt asyndetische Verknüpfung des Neben ~ und Hauptsatzes: „ Sie sahen: Sie hatten ihn herunter geholt aus dem Schloss" (H. Mann). Der Nebensatz wird als eine selbständige Mitteilung geprägt und das erhöht seine Wirkung. Als Beispiele können Sprichwörter dienen: Wer wagt, gewinnt. Alles vergeht, Tugend entsteht.

Das Polysyndeton ist verbreitet bei der Mehrzahl der Nebensätze desselben Ranges. Dazu greift man in der Werbung (реклама).


 

7. Die Mittel der Beiordnung: Wiederholung, Aufzählung, der grammatische Paralleliismus

Darunter behandelt man Aufzählung, Wiederholung, den grammatischen Parallelismus

und Gegensatzfiguren oder Antithesen. E.Riesel beleuchtet diese Frage im Rahmen der lexisch -grammatischen Stilfiguren.

Wenden wir uns der Wiederholung zu. Das ist ein weiterer Begriff, der in sich einfache Wiederholung, den grammatischen Parallelismus und die Aufzählung einschliesst.

Jede Spracheinheit kann im Text wiederholt werden, z.B. Phoneme, Morpheme, Wörter, Wortgruppen, Sätze. Das löst eine bestimmte Stilwirkung aus. Man unterscheidet phonetische, lexikalische und grammatische Wiederholung.

Die lexikalische Wiederholung besteht im mehrfachen Gebrauch eines und desselben Wortes (das ist wörtliche Wiederholung) und eines Synonyms (synonymische Wiederholung). Beispiele: a) wörtliche Wiederholung

„Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich an,

Erlkönig hat mir ein Leid getan." (J. W.Goethe).

b) synonymische Wiederholung -

„...da erblickte ich plötzlich sie!...ihr Auge sah mich so mild, so todessiegend, so

lebensschenkend..." (H. Heine).

Nach der Anordnung der wiederholten Elemente gibt es Kontaktstellung und Distanzstellung. Eine Abart der Kontaktstellung ist die Aufzählung.

Die Kettenglieder einer Aufzählung können semantisch nicht gleichwertig sein. Es geht um: a) die steigende Aufzählung oder Klimax. Jedes nächste Glied ist inhaltlich stärker, ein Beispiel:

„Willkommen, Knaben und Jungen der ganzen Welt!

Willkommen, Jugend! Willkommen, Zukunft!" (A. Seghers). b) die absteigende Aufzählung oder Antiklimax - mit umgekehrt semantischer Folge:

„Das grosse Karthago führte 3 Kriege. Es war noch mächtig nach den ersten, noch

bewohnbar nach dem zweiten. Es war nicht mehr auffindbar nach dem dritten"

(B.Brecht).

In einigen Fällen hängt die Bewertung einer Aufzählung als Klimax oder Antiklimax von der Betrachtungsrichtung ab, z.B.: „Im alten Rom gab es Patrizier, Ritter, Plebejer, Sklaven" (Wörterbuch der Stilkunde). Wenn es um die Zahl dieser Schichten der Bevölkerung geht, so ist es Klimax, wenn aber um den sozialen Status, dann ist es Antiklimax.

Es gibt anaphorische und epiphorische Wiederholung, d.h. die Anapher und die

Epipher. Beispiele dazu: „Bald gras ich am Neckar,

Bald gras ich an Rhein, Bald hab ich ein Schätzchen, Bald bin ich allein". (Volksdichtung).

Das ist anaphorische Wiederholung - am Anfang, das nächste Beispiel - die epiphorische Wiederholung - am Ende: „Ich sah ihn an. Er sah mich an" (W. Köppen).

Die nächste Art der Wiederholung ist die Anadiplose, d.h. die Verdoppelung.. Das letzte Wort tritt als erstes im nächsten Satz: „ Denn es regnete. Regnete ununterbrochen." (Bordiert). Leitmotivische Wiederholung - ein Element kehrt im Text unregelmässig wieder. Das Beispiel: „ Franz stand auf. Er steckte den Kopf so weit wie möglich aus dem kleinen Fenster. Es war vollständig still. Zum ersten Mal spürte Franz keinen Frieden in dieser Stille - nicht stille war die Welt, sondern verstummt" (A. Seghers). Also, die Wiederholung erfüllt mehrere kommunikativ- stilistische Leistungen:

a) hebt bestimmte Teile der Kommunikation hervor (im wissenschaftlichen Stil und im Stil der öffentlichen Rede);

b) drückt Emotionalität aus, erhöht die Expressivität, manchmal unterstreicht Eintönigkeit, drückt auch Verlegenheit und Unschlüssigkeit aus,


 

c) ist Mittel der Parodierung. Man wiederholt typische Merkmale, häuft sie an und es wirkt lächerlich,

d) sie bringt die Hauptidee zum Ausdruck, charakterisiert die Helden in der schönen Literatur,

e) erfüllt architektonisehe Funktion, verleiht eine bestimmte rhythmische Anordnung. Der grammatische Parallelismus ist ein kanonisches Mittel - in den Balladen, in der

Volksdichtung und Kinderpoesie.

„Der König sprachs, der Page lief,

Der Knabe kam, der König rief" (J.W.Goethe). In der Reklame wirkt es eindringlich und einprägsam:

„ Plane mit, arbeite mit, regiere mit! (die Losung der SED).

Dieses Mittel verhilft zum logischen Aufbau des Textes. Man verwendet dieses Mittel auch in den Sentenzen und in den Sprichwörtern: Gesagt, getan. Einer für alle, alle für einen.

8. Gegensatzfiguren. Antithese und Chiasmus oder Kreuzfigur

Die Antithese beruht auf der Kontrastwirkung der Bedeutungen. Die Grundlage der lexikalischen Antithese bilden die Antonymc:

milder Winter harter Winter üppiges Gras dürres Gras

spärliche Kenntnisse reiche Kenntnisse klares Wasser schmutziges Wasser

Grammatische Antithese - „Lila geht über die Bühne - grüssend und begrüsst" (M. Frisch).

Die Antonymc werden zur Antithese, wenn sie dank ihrer Gegenüberstellung eine bestimmte Stilwirkung beabsichtigen. Die Antithese beschränkt sich aber nicht auf die Antonyme. Im Rahmen eines Textes können 2 Begriffe einander entgegengesetzt werden: „ Die einen bestellten Sekt, weil er teuer ist, und die anderen, obwohl er teuer ist" (E. Kästner).

Sehr beliebt ist architektonische Antithese im Stil der Wissenschaft als Mittel zum Hinweis auf Gleichheit und Verschiedenheit der Aussage, auf den Gegensatz von Vergangenem und Gegenwärtigem. Die Form „Frage - Antwort" in architektonischer Funktion leitet zum logischen Mit - und Nachdenken an: «Was verkürzt mir die Zeit?

Tätigkeit!»

Die Antithese kann im Rahmen eines ganzen Werkes realisiert werden, z.B. im Roman von Th. Mann „Tonio Kröger" - Frau Kloterjahn ist „hold, veredelt, entzückt" und ihr Gatte -„breit, stark, kurzbeinig, hat rotes Gesicht und wasscrblaue Augen".

Der Chiasmus (хиазм) ist die Kreuzstellung von 2 Antithesen. Meisterhaft benutzt dieses Mittel Heinrich Heine:,,...dass es in Bologna die kleinsten Hunde und die grössten Gelehrten, in Göttingen, hingegen die grössten Hunde und die kleinsten Gelehrten zu finden sind".

Bei den Wortformen ist Gegenüberstellung zweier Oppositionsglieder eine starke Position, z.B.: „Davon hat sie geträumt - lieben, geliebt zu werden" (B. Reimann). Es ist grammatische Antithese zwischen Aktiv und Passiv.

Im nächsten Beispiel ist die Gegenüberstellung zwischen dem Indikativ und Konjunktiv: „... dass er diese Gestalt nie mehr vergessen würde - er wird sie vergessen" (M.Frisch).


Дата добавления: 2015-11-04; просмотров: 297 | Нарушение авторских прав




<== предыдущая лекция | следующая лекция ==>
инспектор дорожного движения | Vorlesung 1. Deutschland. Land und Leute

mybiblioteka.su - 2015-2024 год. (0.024 сек.)