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Ich verbrachte den Krieg in Amerika. Sonder­barerweise begann ich mich für Malerei zu interessieren, die ich früher kaum beachtet hatte — als wäre das eine Erbschaft des fernen toten Ur-Schwarz. Ich dachte auch oft an den anderen, der vielleicht noch lebte, und beide vermischten sich zu einem geisterhaften Rauch, den ich manchmal um mich zu spüren glaubte, als habe er Einfluß auf mich, obschon ich doch wußte, daß es Unsinn war. Ich fand schließlich Anstellung in einer Kunsthandlung, und in meinem Zimmer hingen ein paar Drucke nach Zeichnungen von Degas, für die ich eine große Vorliebe bekam.

Ich dachte noch oft an Helen, die ich nur tot gesehen hatte, und eine Zeitlang träumte ich sogar von ihr, als ich allein lebte. Die Briefe, die Schwarz mir gegeben hatte, hatte ich in der ersten Nacht, als das Schiff über den Ozean schlich, ins Meer geworfen, ohne sie zu lesen. Dabei hatte ich in einem einen kleinen Widerstand gespürt, wie von einem kleinen Stein. Ich hatte ihn im Dunkeln aus dem Umschlag herausgefischt und nachher gesehen, daß es ein flaches Stück Bernstein war, in dem eine sehr zierliche Mücke vor Tausenden von Jahren gefangen und versteinert worden war. Ich hatte sie behalten und später mitgenommen — die kleine Mücke in ihrem Todeskampf in dem Käfig aus goldenen Tränen, in dem sie erhalten geblieben war, während die andern ihresgleichen gefressen und erfroren und verschwunden waren.

Nach dem Krieg ging ich nach Europa zurück. Es machte einige Schwierigkeiten, meine Identität zu etablieren — denn zur selben Zeit gab es Hunderte von Herrenmenschen in Deutschland, die die ihre zu verlieren suchten. Von Schwarz habe ich nie wieder etwas ge­hört. Ich fuhr sogar einmal nach Osnabrück und fragte nach ihm, obschon ich seinen wirklichen Namen vergessen hatte. Aber die Stadt war verwüstet, niemand wußte etwas von ihm, und niemand interessierte sich dafür. Auf dem Wege zurück zum Bahnhof glaubte ich, ihn zu erkennen. Ich lief ihm nach; aber es war ein verheirateter Postsekretär, der mir erzählte, daß er Jansen hieße und drei Kinder habe.

www.sanki.narod.ru skan. 04.2004

 

 

 


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