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Er lacht.

Frau Muthesius taucht den Federhalter ins Tintenfass. | Steffie schmollt. Die anderen lachen. Sogar Luise verzieht das Gesicht. | Lotte zuckt vor Schmerz zusammen und presst die Lippen fest aufeinander. | Es ist Nacht. Und alle Kinder schlafen. Bis auf zwei. | Lotte wird steif wie eine Puppe. | Der Bahnsteig ist leer. | Und die Uhr tickt. | Unter der Stehlampe liegt die Aktenmappe. Es gibt noch so viel zu tun. | Die Zwillinge sind zitternd ins Bett gesprungen. | Herr Gabele brummt. |


33 „Lache nicht zu früh! Wie ich deine Tochter kenne, hat sie bereits die Möbelpacker bestellt!“ Wütend rauscht die Dame treppab.

34 Als der Kapellmeister ins Atelier zurückkommt, ist Lotte schon dabei, das Kaffeegeschirr abzuwaschen. Er schlägt ein paar Takte auf dem Flügel an. Er geht mit großen Schritten in dem Raum auf und ab. Er starrt auf die bekritzelten Partiturseiten.

35 Lotte gibt sich große Mühe, nicht mit den Tellern und Tassen zu klappern. - Als sie alles abgetrocknet und in den Schrank zurückgestellt hat, setzt sie ihr Hütchen auf und geht leise ins Atelier hinüber.

36 „Grüß Gott, Vati …“ „Grüß Gott.“

37 „Kommst du zum Abendsessen?“

38 „Nein, heute nicht.“

39 Das Kind nickt langsam und hält ihm zum Abschied schüchtern die Hand hin.

40 „Hör, Luise, - ich hab’s nicht gern, wenn sich andere Leute für mich den Kopf zerbrechen, auch meine Tochter nicht! Ich weiß selber, was für mich am besten ist.“

41 „Natürlich, Vati“, sagt sie ruhig und leise. Noch immer hält sie die Hand zum Abschied ausgestreckt.

42 Er drückt sie schließlich doch und sieht dabei, dass dem Kind Tränen in den Wimpern hängen. Ein Vater muss streng sein können. Also tut er, als sähe er nichts Auffälliges, sondern nickt kurz und setzt sich an den Flügel.

43 Lotte geht schnell zur Tür, öffnet sie behutsam - und ist verschwunden.

44 Der Herr Kapellmeister fährt sich durchs Haar. Kindertränen, auch das noch! Dabei soll man nun eine Kinderoper komponieren! Es ist zum Teufelhaschen! Es ist nicht zum Ansehen, wenn so einem kleinen Geschöpf Tränen in den Augen stehen! Sie hingen in den langen Wimpern wie Tautropfen an dünnen Grashalmen …

45 Seine Hände schlagen einige Töne an. Er neigt lauschend den Kopf. Er spielt die Tonfolge noch einmal. Er wiederholt sie in der Sequenz. Es ist die Mollvariation eines fröhlichen Kinderliedes aus seiner Oper. Er ändert den Rhythmus. Er arbeitet.

46 Wozu doch Kindertränen gut sind! Ja, so ein Künstler ist fein heraus! Gleich wird er Notenpapier nehmen und Noten malen. Und zum Schluss wird er sich hochbefriedigt zurücklehnen und die Hände reiben, weil ihm ein so wunderbar trauriges Lied in c-Moll gelungen ist. (Ist denn weit und breit kein Riese oder sonst jemand da, der ihm ab und zu die Hosen straffzieht?)

 

В копилку:

 

Er kann es nicht leiden, wenn jemand unangemeldet kommt und ihn bei der Arbeit stört.

Man hat den Eindruck, dass du unter ihrem Pantoffel stehst.

Da kann man nichts machen!

Und ich hab dieses Kind für scheu gehalten!

Oje, war ich blöd!

Ich weiß, was sie im Schilde führt.

Wie die Zeit vergeht!

Auch das noch!

 

1 W ieder sind Wochen vergangen. Fräulein Irene Gerlach hat den Auftritt (выступление; auftreten - выступать) im Atelier nicht vergessen. Sie hat den Vorschlag des Kindes, der Vater möge die Wohnung am Ring mit der des Malers Gabele tauschen, als das aufgefasst (восприняла), was es war: als Kampfansage (объявление войны; der Kampf – борьба; kämpfen – бороться)! Eine richtige Frau - und Irene Gerlach ist, auch wenn Lotte sie nicht leiden mag, eine richtige Frau -, die lässt sich nicht lange bitten (ее не надо долго упрашивать). Sie kennt ihre Waffen (свое оружие; die Waffe). Sie weiß, sie zu gebrauchen (умеет его: «их» использовать). Sie ist sich ihrer Wirkung bewusst (уверена в его действии; wirken – действовать, оказывать воздействие). Alle ihre Pfeile (стрелы: der Pfeil) hat sie auf die zuckende Zielscheibe (во вздрагивающую мишень), das Künstlerherz des Kapellmeisters, abgeschossen (выстрелила; schießen - стрелять). Alle Pfeile haben ins Schwarze getroffen. Allesamt (все вместе) sitzen sie nun mit ihren Widerhaken (с крючками /затрудняющими вытаскивание/: wider – против + der Haken - крюк) im Herzen des Mannes, des geliebten Feindes (любимого врага), fest (сидят крепко: festsitzen). Er weiß sich keinen Rat mehr (не знает, что делать, в растерянности: «не знает больше совета»).

2 „Ich will, dass du meine Frau wirst“, sagt er. Es klingt wie ein zorniger Befehl (звучит, как гневный приказ; der Zorn – гнев; befehlen – приказывать).

3 Sie streichelt sein Haar, lächelt und meint spöttisch (насмешливо; der Spott – насмешка): „Dann werde ich morgen mein bestes Kleid anziehen, Liebling, und bei deiner Tochter um deine Hand anhalten (попрошу твоей руки у твоей дочери).“

4 Wieder sitzt ein Pfeil in seinem Herzen. Und diesmal ist der Pfeil vergiftet (отравлена; das Gift – яд).

 

1 Wieder sind Wochen vergangen. Fräulein Irene Gerlach hat den Auftritt im Atelier nicht vergessen. Sie hat den Vorschlag des Kindes, der Vater möge die Wohnung am Ring mit der des Malers Gabele tauschen, als das aufgefasst, was es war: als Kampfansage! Eine richtige Frau - und Irene Gerlach ist, auch wenn Lotte sie nicht leiden mag, eine richtige Frau -, die lässt sich nicht lange bitten. Sie kennt ihre Waffen. Sie weiß, sie zu gebrauchen. Sie ist sich ihrer Wirkung bewusst. Alle ihre Pfeile hat sie auf die zuckende Zielscheibe, das Künstlerherz des Kapellmeisters, abgeschossen. Alle Pfeile haben ins Schwarze getroffen. Allesamt sitzen sie nun mit ihren Widerhaken im Herzen des Mannes, des geliebten Feindes, fest. Er weiß sich keinen Rat mehr.

2 „Ich will, dass du meine Frau wirst“, sagt er. Es klingt wie ein zorniger Befehl.

3 Sie streichelt sein Haar, lächelt und meint spöttisch: „Dann werde ich morgen mein bestes Kleid anziehen, Liebling, und bei deiner Tochter um deine Hand anhalten.“


Дата добавления: 2015-07-20; просмотров: 50 | Нарушение авторских прав


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Es klingelt.| Wieder sitzt ein Pfeil in seinem Herzen. Und diesmal ist der Pfeil vergiftet.

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