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Wie Dankwart Gelfraten erschlug

 

 

Als sie nun alle waren gekommen an den Strand,

Da fragte König Gunther: “Wer soll uns durch das Land

Die rechten Wege weisen, dass wir nicht irre gehn?”

Da sprach der starke Volker: “Das Amt lasst mich nur versehn.” (1635)

 

“Nun seht euch vor,” sprach Hagen, “seis Ritter oder Knecht,

Man soll Freunden folgen; das dünkt mich gut und recht.

Eine ungefüge Märe mach ich euch bekannt:

Wir kommen nimmer wieder heim in der Burgonden Land. (1636)

 

“Das sagen mir zwei Meerfraun heute morgen früh,

Dass wir nicht wieder kämen: Nun rat ich was man tu:

Waffnet euch, ihr Helden, so mögt ihr euch bewahren:

Wir finden starke Feinde und müssen drum wehrhaft fahren. (1637)

 

“Ich wähnt auf Lug zu finden die weisen Meerfraun:

Sie sagten mir, nicht einer werde wiederschaun

Die Heimat von uns allen bis auf den Kapellan;

Drum hätt ich ihm so gerne heut den Tod angetan.” (1638)

 

Da flogen diese Mären von Schar zu Schar umher:

Da wurden bleich vor Schrecken Degen kühn und hehr,

Als sie die Sorge fasste vor dem harten Tod

Auf dieser Hofreise: Das schuf ihnen wahrlich Not. (1639)

 

Bei Möringen waren sie über Flut gekommen,

Wo dem Eisen-Fährmann das Leben ward benommen.

Da sprach Hagen wieder: “Da ich mir so gewann

Unterwegs der Feinde, so fällt man sicher uns an. (1640)

 

“Ich erschlug den Fährmann heute morgen früh.

Sie wissen nun die Kunde: Drum eilt und greifet zu:

Wenn Gelfrat und Else uns denken zu bestehn

Mit unsrem Ingesinde, dass ihnen übel mag geschehn. (1641)

 

Sie werden es nicht meiden, ich weiß es, sie sind kühn,

Drum lasst in sanftem Schritte die Rosse weiter ziehn,

Dass nicht jemand wähne, wir flöhen auf den Wegen.”

“Dem Rate will ich folgen,” sprach da Geiselher der Degen. (1642)

 

“Wer zeigt nun dem Gesinde die Wege durch das Land?”

Sie sprachen: “Das soll Volker, dem sind die wohlbekannt

Die Straßen und die Steige, dem kühnen Fiedelmann.”

Eh man es noch begehrte kam er gewaffnet heran, (1643)

 

Der kühne Fiedelspieler; den Helm er überband;

Von herrlicher Farbe war sein Streitgewand.

Am Schafte ließ er flattern ein Zeichen, das war rot:

Bald kam er mit den Königen in eine furchtbare Not. (1644)

 

Gewisse Märe hatte Gelfrat bekommen

Von des Fährmanns Tode: Da hatt es auch vernommen

Else der Starke: Beiden war es Leid.

Sie besandten ihre Helden; die traf man balde bereit. (1645)

 

Darauf in kurzen Zeiten, nun hört mich weiter an,

Gab man zu ihnen reiten, denen Schaden war getan,

In starkem Kriegszuge ein ungezähltes Heer:

Wohl siebenhundert zogen zu Hilfe Gelfraten her. (1646)

 

Als man den grimmen Feinden nachzuziehn begann,

Ihre Herren, die sie führten, huben zu jagen an

Nach den kühnen Gästen: Sie wollten Rache haben:

Da mussten sie der Freunde hernach noch manchen begraben. (1647)

 

Herr Hagen von Tronje richtete das ein

(Wie konnte seiner Freunde ein bessrer Hüter sein?)

Dass er die Nachhut hatte und die in seinem Bann,

Mit Dankwart seinem Bruder; das wurde willig getan. (1648)

 

Ihnen war der Tag zerronnen, den hatten sie nicht mehr:

Er bangte vor Gefahren für seine Freunde sehr.

Sie ritten unter Schilden durch der Bayern Land:

Darauf nach kurzer Weile die Helden wurden angerannt. (1649)

 

Beiderseits der Straße und hinter ihnen her

Vernahm man Hufe schlagen; die Haufen eilten sehr.

Da sprach der kühne Dankwart: “Gleich fallen sie uns an:

Bindet auf die Helme, das dünkt ich rätlich getan.” (1650)

 

Sie hielten ein mit Reiten, also musst es sein:

Sie sahen in dem Dunkel der lichten Schilde Schein,

Nicht länger stille schweigen mochte da Herr Hagen:

“Wer verfolgt uns auf der Straße?” Das musste Gelfrat ihm sagen. (1651)

 

Da sprach dieser Markgraf aus dem Bayerland:

“Wir suchen unsre Feinde, denen sind wir nachgerannt.

Ich weiß nicht, wer mir heute meinen Fergen schlug:

Das war ein schneller Degen; mir ist leid um ihn genug.” (1652)

 

Da sprach von Tronje Hagen: “War der Ferge dein?

Er wollt uns nicht fahren (mein ist die Schuld allein):

Da erschlug ich den Recken: Fürwahr, es tat mir Not:

Ich fand von seinen Händen beinah den grimmigen Tod. (1653)

 

Ich bot ihm zum Lohne Gold und auch Gewand,

Dass er uns überführe, Degen, in dein Land.

Darüber zürnt' er also, dass er nach mir schlug:

Mit einem starken Ruder: Drob war ich grimmig genug. (1654)

 

Da griff ich nach dem Schwerte und wehrte seinen Zorn

Mit einer starken Wunde: Da war der Held verlorn.

Ich steh euch hier zur Sühne, haltet ihrs für gut.”

Da ging es an ein Streiten; sie hatten zornigen Mut. (1655)

 

“Ich wusste wohl,” sprach Gelfrat, “als hier mit seinem Lehn

Gunter zog vorüber, uns werd ein Leid geschehn

Durch Hagen von Tronje. Nun büßt ers mit dem Leben:

Für des Fährmanns Ende soll der Held hier Bürgschaft geben.” (1656)

 

Über die Schilde neigten da zum Stich den Speer

Gelfrat und Hagen; sich zürnten beiden schwer.

Else und Dankwart zusammen herrlich ritten;

Sie versuchten wer sie waren: Da wurde grimmig gestritten. (1657)

 

Wann versuchten Helden in kühnerm Kampfe sich?

Von einem starken Stoße fiel Hagen hinter sich

Von der Mähre nieder durch Helfratens Hand;

Der Burstriem war gebrochen; da ward ihm Streiten bekannt. (1658)

 

Man vernahm auch beim Gesinde brechender Schäfte Schall:

Da erholte sich auch Hagen wieder von dem Fall,

Den er auf das Gras getan von des Gegners Stoß:

Da erst ward sein Zürnen wider Gelfraten groß. (1659)

 

Wer ihr Ross gehalten, das ist mir unbekannt.

Gelfrat und Hagen waren auf den Sand

Gekommen von der Mähre: Da liefen sie sich an.

Ihre Gesellen halfen, dass man Streitens Kunde gewann. (1660)

 

Wie bitterlich auch Hagen zu Gelfraten sprang,

Ein gutes Teil des Schildes der edle Markgraf schwang

Ihm zur Erde nieder; das Feuer stob daran.

Da wäre schier erstorben König Gunthers Untertan. (1661)

 

Er rief mit lauter Stimme Dankwarten an:

“Hilf mir, lieber Bruder, ein schneller starker Mann

Hat mich hier bestanden, der lässt mich nicht am Leben.”

Da sprach der kühne Dankwart: “Dem will ich ein Ende geben.” (1662)

 

Da sprang der Degen näher und schlug ihm einen Schlag

Mit einer scharfen Waffe, davon er leblos lag

Else wollte Rache nehmen für den Mann:

Doch er und sein Gesinde mit Schaden schieden hindann. (1663)

 

Sein Bruder war erschlagen, selber war er wund;

Wohl achtzig seiner Degen wurden gleich zur Stund

Des grimmen Todes Beute: Da musste wohl der Held

Gunthers Leuten räumen mit schnellem Flüchten das Feld. (1664)

 

Als die vom Bayerlande wichen aus dem Wege,

Man hörte nachhallen die furchtbaren Schläge:

Da jagten die von Tronje hinter den Feinden her.

Die es nicht büßen wollten, die eilten alle gar zu sehr. (1665)

 

Da sprach beim Nachsetzen Dankwart der Degen:

“Kehren wir uns wieder zurück auf unsern Wegen,

Und lassen wir sie reiten, sie sind von Blute nass.

Wir eilen zu den Freunden, in Treuen rat ich euch das.” (1666)

 

Als sie hinwieder kamen, wo der Schade war geschehn,

Da sprach von Tronje Hagen: “Helden, lasst uns sehn,

Wen wir hier vermissen, oder wer uns ging verlorn

Hier in diesem Streite durch Degen Gelfratens Zorn.” (1667)

 

Sie vermissten Viere; der Schade war zu tragen.

Sie waren wohl vergolten; dagegen war erschlagen

Deren vom Bayerlande hundert oder mehr:

Denen von Tronje waren die Schilde trüb und blutesschwer. (1668)

 

Ein wenig brach aus Wolken des hellen Mondes Licht:

Da sprach wieder Hagen: “Hört, berichtet nicht

Meinen lieben Herren was wir hier getan:

Lasst bis zum Morgen ihnen keine Sorge nahn.” (1669)

 

Als zu ihnen stießen die da kamen von dem Streit,

Da klagte das Gesinde über Müdigkeit:

“Wie lange sollen wir reiten,” fragte mancher Mann.

Da sprach der kühne Dankwart: “Wir treffen keine Herberg an. (1670)

 

Ihr müsset alle reiten bis an den hellen Tag.”

Volker der schnelle, der des Gesindes pflag,

Ließ den Marschall fragen: “Wo kehren wir heut ein?

Wo rasten unsre Pferde und die lieben Herren mein?” (1671)

 

Da sprach der kühne Dankwart: “Ich weiß es nicht zu sagen:

Wir können uns nicht ruhen bis es beginnt zu tagen;

Wo wir es dann finden, legen wir uns aufs Gras.”

Als sie die Kunde hörten, wie leid war Etlichen das! (1672)

 

Sie blieben unverraten vom heißen Blute rot,

Bis dass die Sonne die lichten Strahlen bot

Dem Morgen über Berge, wo es der König sah,

Dass sie gestritten hatten: Sehr im Zorne sprach er da: (1673)

 

“Wie nun, Freund Hagen? Verschmähtet ihr das,

Dass ich euch Hilfe brächte, als euch die Ringe nass

Wurden von dem Blute? Wer hat euch das getan?”

Da sprach er: “Else tat es, der griff nächten uns an. (1674)

 

Uns des Fährmanns willen wurden wir angerannt.

Da erschlug Gelfraten meines Bruders Hand;

Entronnen ist uns Else, es zwang ihn große Not:

Ihnen Hundert, uns nur Viere blieben da im Streite tot.” (1675)

 

Wir können euch nicht melden, wo man die Ruhe fand.

All den Landsleuten ward es wohlbekannt,

Der edeln Ute Söhne zögen zum Hofgelag:

Sie wurden wohl empfangen dort zu Passau bald hernach. (1676)

 

Dem Ohm der edeln Könige, dem Bischof Pilgerin,

Dem wurde wohl zu Mute, als seine Neffen ihn

Mit so manchem Recken besuchten in dem Land;

Dass er sie gerne sähe ward ihnen balde bekannt. (1677)

 

Sie wurden wohl empfangen von Freunden auf den Wegen.

Da konnte man in Passau sie alle nicht verpflegen;

Sie mussten übers Wasser: Da fanden sie ein Feld,

Da wurden aufgeschlagen Hütten viel und reich Gezelt. (1678)

 

Sie mussten da verweilen einen vollen Tag

Und eine Nacht darüber. Wie schön man sie verpflag!

Dann ritten sie von dannen in Rüdigers Land:

Dem wurden auch die Mären nach wenig Stunden bekannt. (1679)

 

Als die Wegemüden Ruh sich angetan,

Und man Rüdgers Lande zu nahen nun begann,

Sie fanden auf der Marke schlafen einen Mann,

Dem von Tronje Hagen eine starke Waffe abgewann. (1680)

 

Eckewart war geheißen derselbe Ritter gut:

Der gewann darüber einen traurigen Mut,

Dass er das Schwert verloren durch der Helden Fahrt.

Rüdgers Grenzmarke, die fand man übel bewahrt. (1681)

 

“O weh mir dieser Schande,” sprach da Eckewart,

“Wie muss ich nun beklagen der Burgonden Fahrt!

Als ich verlor Siegfrieden hub all mein Kummer an;

O weh, mein Herre Rüdiger, wie hab ich wider dich getan!” (1682)

 

Wohl hörte Hagen des edeln Recken Not;

Er gab das Schwert ihm wieder, dazu sechs Spangen rot:

“Die nimmer dir, Held, zum Lohne, willst du hold mir sein;

Du bist ein kühner Degen, lägst du hier noch so allein.” (1683)

 

“Gott lohn euch eure Spangen,” sprach da Eckewart,

“Doch gereut mich mächtig zu den Heunen eure Fahrt.

Ihr erschlugt Siegfrieden; hier trägt man euch noch Hass:

Dass ihr euch wohl behütet, in Treue rat ich euch das.” (1684)

 

“Nun, mag uns Gott behüten,” sprach Hagen dagegen,

“Keine andre Sorge haben diese Degen

Als um die Herberge, die Fürsten und ihr Lehn,

Wo wir in diesem Lande heute Nachtruh sollen sehn. (1685)

 

“Die Ross sind uns verdorben auf den fernen Wegen,

Die Speise gar zerronnen,” sprach Hagen der Degen,

“Wir findens nicht zu Kaufe: Es wär ein Wirt uns Not,

Der uns durch seine Tugend noch heunte gäbe das Brot.” (1686)

 

Da sprach wieder Eckewart: “Ich zeig euch solchen Wirt,

Dass niemand euch im Hause so gut empfangen wird.

In irgend einem Lande als euch hier mag geschehn,

Wenn ihr schnellen Degen wollt zu Rüdigern gehn. (1687)

 

“Der Wirt wohnt an der Straße, der beste allerwärts,

Der je ein Haus besessen: Tugend gebiert sein Herz,

Wie das Gras mit Blumen der süße Maie tut,

Und soll er Helden dienen, so ist er froh und wohlgemut.” (1688)

 

Da sprach der König Gunther: “Wollt ihr mein Bote sein,

Ob mich behalten wolle um der Liebe mein

Mein lieber Freund Rüdger, und die in meinem Bann?

Das will ich immer lohnen so gut ich irgend nur kann.” (1689)

 

“Der Bote bin ich gerne,” sprach da Eckewart,

Mit viel gutem Willen erhob er sich zur Fahrt

Und saget Rüdigeren was er da vernommen:

Dem war in langen Zeiten so liebe Kunde nicht gekommen. (1690)

 

Man sah zu Bechlaren eilen einen Degen,

Den Rüdger wohl erkannte; er sprach: “Auf diesen Wegen

Kommt Eckewart gegangen, Kriemhildens Untertan.”

Er wähnte schon, die Feinde hätten ihm ein Leid getan. (1691)

 

Da ging er vor die Pforte, wo er den Boten fand;

Der nahm sein Schwert vom Gürtel und legt' es aus der Hand.

Die Märe, die er brachte, verhehlte nicht sein Mund

Dem Wirt und sein Freunden, er macht' es blad ihnen kund. (1692)

 

Er sprach zum Markgrafen: “Mich hat zu euch gesandt

Gunther mein Herre von Burgondenland,

Geiselher sein Bruder und auch Gerenot.

Jeglicher der Recken euch seine Dienste der entbot. (1693)

 

“Dasselbe tut auch Hagen, Volker auch zugleich,

Mit Fleiß und rechter Treue; dazu bericht ich euch

Was des Königs Marschall euch durch mich entbot:

Es sei den guten Knechten eure Herberge Not.” (1694)

 

Mit lachendem Munde versetzte Rüdiger:

“Nun wohl mir dieser Märe, dass die Könge hehr

Begehren meiner Dienste: Dazu bin ich bereit.

Wenn sie ins Haus mir kommen, des bin ich höchlich erfreut.” (1695)

 

“Dankwart der Marschall, der hat euch kund getan,

Wer euch zu Hause noch heute zieht heran:

Sechzig schneller Recken und tausend Ritter gut,

Und neuntausend Knechte.” Da ward ihm fröhlich zu Mut: (1696)

 

“Wohl mir um diese Gäste,” sprach da Rüdiger,

“Dass mir zu Hause kommen die edeln Ritter hehr,

Denen ich noch selten einen Dienst getan.

Nun reitet ihnen entgegen, sei's Freund oder Untertan.” (1697)

 

Sie eitlen zu den Rossen, Ritter so wie Knecht.

Was sie ihr Herr geheißen, das däuchte alle recht:

Sie brachte ihre Dienste um so schneller dar;

Noch wusst es nicht Gotlinde, die in ihrer Kammer war. (1698)

 


Дата добавления: 2015-10-13; просмотров: 98 | Нарушение авторских прав


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